Indien will zu einer wirtschaftlichen Großmacht werden. Mit zahlreichen Maßnahmen fördert die Regierung das Wachstum – und wird damit zu einem immer attraktiveren Markt auch für den Maschinen- und Anlagenbau. Aber vor Ort können die Wege zu neuen Geschäften verschlungen sein. Es gilt, kulturelle Fehler zu vermeiden.
„Indien will auf der Technologieleiter weiter nach oben klettern und strebt über Innovationen in vielen Industriebereichen die Eigenversorgung an“, erläutert Oliver Wack, Asienexperte der VDMA-Außenwirtschaft. „Indien will gezielt seinen Industriesektor ausbauen“, ergänzt Mareen Haring, Asien-Expertin der Germany Trade & Invest (GTAI) in der neuen Folge des Industrie Podcast des VDMA: Hoffnungsmarkt Indien – Subkontinent voll Selbstbewusstsein.
Denn bisher macht das verarbeitende Gewerbe nur 13 Prozent des Bruttoinlandsprodukts Indiens aus – „da ist noch Luft nach oben“, sagt Haring. Auf diesen Zug aufspringen wollen auch viele Maschinenbaufirmen aus Deutschland und Europa. „Die Stimmung vor Ort unter den deutschen Unternehmen ist sehr positiv. Die Wachstumschancen gerade im verarbeitenden Gewerbe sind sehr gut“, erläutert Rajesh Nath, langjähriger Büroleiter des VDMA in Indien. Es weist aber auch auf die Stolpersteine für ausländische Firmen hin: ein schwieriges Steuersystem und große Probleme gerade für Mittelständler, ein Firmengrundstück zu finden. Zudem brauchen Unternehmen im Indien-Geschäft viel Flexibilität. „Ein starrer Businessplan hilft dort nie weiter, es kommt immer anders als man denkt“, sagt GTAI-Expertin Haring. Und die Unternehmen müssen sich auf die kulturellen und religiösen Besonderheiten des Landes einlassen, die oft sogar zwischen einzelnen Regionen oder Dörfern unterschiedlich sind, betont sie.
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Textquelle: VDMA, Bildquelle: VDMA/shutterstock